Manchmal nenne ich mich Eve Human

 Ich habe viele Väter, 

ich habe viele Mütter,

 ich habe viele Töchter, 

ich habe viele Söhne,

 ich habe viele Schwestern, 

ich habe viele Brüder… 

Meine Name ist Mensch

(Adaptiert von dem Lied der 1970er Pop-Gruppe: „Ton, Steine, Scherben“)

Der Name, den mir meine Mutter gab, ist Ortrud

„Or“ kommt von dem nordischen Ör und bedeutet Pfeil, und „Trud“ ist eine Wächterin.

Aber oft wäre ich so viel lieber Eve(oder Eva auf deutsch). Es ist der biblische Name der ersten Frau. 

Der orginal hebräische Name ist  חַוָּה ( Chawwah),abgeleitet von dem Wort חוה (chawah) „atmen“ und verwandt mit dem Wort חיה (chayah) „leben“.

So ist Eve dann die Frau, die lebt und atmet.

Ich atme, ich lebe und ich gehöre zur Gruppe der fähigsten aller Geschöpfe, zu denen, die lieben und hassen, schaffen und zerstören, sich selbst und andere erkennen, vieles verändern und alles hinterfragen können.

I am human – ich bin ein Mensch.

***

Ein bisschen aus meinem Leben:

Geboren bin ich 15 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, als älteste von schließlich 5 Kindern. Aber für meine Eltern waren dieser vergangene Krieg und die Zeit davor noch sehr relevant. Mein Vater wurde im letzten Kriegsjahr mit knapp 15 Jahren noch in den Volkssturm eingezogen und hat sich von diesem Trauma nie wirklich erholt.

Meine Mutter ist jüdischer Abstammung und musste den Großteil ihrer Kindheit mit gefälschten Papieren im deutsch-besetzten Sudetenland von einer Pflegefamilie in die nächste geschoben werden. Nachdem sie wegen Tuberkulose in ein „rein arisches“ Sanatorium musste, wurde ihr gesagt, wenn ihr „dunkles Geheimnis“ jemals herauskäme, dann würden alle, die ihr geholfen haben, eingesperrt werden. Sie hat die Vertreibung mitgemacht, wurde dann noch einmal von liebevollen Pflegeeltern aufgenommen. Aber in dem Ort war auch nach dem Krieg der Antisemitismus nicht ausgestorben. Die Kleinstadtjugend versammelte sich mehrfach vor dem Haus ihrer Pflegeeltern, um sie zu mobben, bis ihr Pflegevater ihnen seine Holzpantoffel nachgeworfen hat. Am Ende wurde sie dann doch mit knapp 16 Jahren von einem der Jungen vergewaltigt, woraufhin sie in ihrer Verzweiflung aus der Stadt weglief, um ihre richtige Familie zu suchen. Später wurde sie als Streunerin aufgegriffen und deshalb für 2 Jahre in einem Erziehungsheim eingesperrt.

Die Traumata meiner Eltern haben sich dann wohl auch in unserem Familienleben widergespiegelt und so war meine eigene Kindheit auch nicht immer ganz einfach.

Was ich daraus mitgenommen habe ist, dass ich es unerträglich finde, zu sehen, wie Menschen Gewalt in jeglicher Form angetan wird oder wie sie gedemütigt oder unterdrückt werden. Für mich ist der Krieg das größte Übel, das die Menschheit hervorgebracht hat, denn er beinhaltet und begünstigt die schlimmsten Exzesse der Gewalt.

Nach der Schule habe ich ein freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus gemacht, und danach in vielen verschiedenen Jobs gearbeitet. Meist waren es befristete Aushilfsjobs, z.B. hatte ich einen Sommerjob in einer Fabrik für künstliche Hüftgelenke, habe dann, nachdem ich mich in einen Isländer verliebt hatte, der später mein Mann und Vater meiner drei Kinder wurde, in Island erst am Fließband in einer Getränkefabrik und danach als Schichtarbeiterin in einer Wollspinnerei gearbeitet. Danach war ich Aushilfsbriefträgerin in Stuttgart. Zurück in Island habe ich im Krankenhaus und vom Sozialamt aus in Häusern von Kranken und Behinderten geputzt, war Aushilfe in einem Kindergarten und stand danach am Band in einer Fischfabrik. Nachdem ich mit meiner Familie wieder nach Deutschland gekommen war, habe ich wieder geputzt, bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet und danach nachts Zeitungen ausgetragen. Und dann hat mir das Sozialamt einen Job als Pflegehelferin in einem Altenheim vermittelt.

Mit 35 habe ich dann in Berlin eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht. Als wir aber 1999 nach Island zurückgekehrt waren, habe ich dann allerdings als Nachtwächterin bei einer Wachschutzfirma jahrelang in der größten isländischen Bank gearbeitet. Es war genau die Bank, die dann durch ihren Bankrott das ganze Land in Schwierigkeiten gebracht hat. Danach habe ich knapp 15 Jahre im Altenheim gearbeitet, weil die Schichtarbeit dort besser bezahlt war als die reguläre Arbeitszeit im Kindergarten, und wir das Geld gebrauchen konnten. Seit 2017 bin ich wieder in Deutschland, pflege meine Mutter und habe eine Zeitlang als Tagesmutter und aushilfsweise auch als Familienhelferin gearbeitet, und habe danach diese Arbeit dann als ehrenamtlich Integrationshelferin fortgesetzt.

Mein politisches Engagement:

Bis ich etwa 35 Jahre alt war, war ich ziemlich unpolitisch. Ich war mit meiner Familie beschäftigt, mit der Arbeit und dem Überleben an sich. Politische oder philosophische Literatur war mir auch viel zu kompliziert. Als ich versucht habe, Marx zu lesen, bin ich mehrmals gleich nach der ersten Seite eingeschlafen.

Aber dann habe ich in den Nachrichten gesehen, dass in Deutschland Flüchtlingsheime brannten, und da dachte ich mir, ich müsste was dagegen tun.

1993 bin ich unter anderem deshalb mit meiner Familie von Reykjavik nach Berlin gekommen, weil ich mich dort politisch engagieren wollte. Die ersten beiden Jahre waren wir als Familie dann nur mit dem blanken Überleben beschäftigt. Aber im Jahr 1995, habe ich endlich meine Träume wahr gemacht und bin bei den Grünen eingetreten, weil ich ja dachte, dass sie die „Guten“ seien, vor allem auch die Friedensbewegten… und nach knapp 3 Wochen bin ich wieder ausgetreten. Die Leute in der Bezirksgruppe haben sich nur gefetzt und zwar in einer Lautstärke, dass die Wände gewackelt haben. Als ich dann an eine größeren Versammlung teilnahm, wo beschlossen werden sollte, ob es theoretisch ehemaligen SED Mitglieder möglich sein sollte, in die Partei Bündnis90-dieGrünen einzutreten. Bei diesem Treffen habe ich dann so viel Wut und Hass gesehen und gehört, dass ich von meiner Bewunderung für die Grünen völlig kuriert war.

Seit Jahren hatte ich schon beobachtet (in Island hatten wir einen Satellitenempfänger für deutsches Fernsehen), wie sehr die Menschen in der ehemaligen DDR gedemütigt wurden, wie ihnen ihre Lebensgrundlage genommen wurde und wie in jeder einzelnen Sendung von irgendwelchen Politmagazinen oder Talkshows mindestens ein Beitrag vorkam, in dem es um eines ging: Stasi, Stasi, Stasi. Nach und nach haben mir die Menschen, die da vorgeführt wurden immer mehr Leid getan. Ja, ich finde Denunziantentum auch furchtbar. Aber die Sozialisten hatten den Kalten Krieg verloren, lagen auf dem Boden, traurig und niedergeschlagen. Warum muss man da auch noch ständig hinterhertreten?

Und dann erinnerte ich mich daran, dass ich als Jugendliche mehrere Bücher gelesen hatte, in denen es um eine Oma ging, die bei der CIA eintrat und dadurch immer wieder die Welt rettete. Damals dachte ich, die CIA seien die besten Menschen der Welt. Von den Verbrechen dieses widerwärtigen Vereins hatte ich keinen Schimmer. Wenn mich einer als ich 18 war gefragt hätte, ob ich vielleicht bei der CIA oder deren westdeutschen Unterabteilungen BND und Verfassungsschutz eintreten möchte, ich glaube, ich hätt da sofort ja gesagt. Und wenn ich andererseits in der DDR aufgewachsen wäre und mich dort jemand gefragt hätte, ob ich den Frieden und den Sozialismus bewahren wolle, indem ich ein Stasi-IM würde, da hätte ich vermutlich auch ja gesagt. Vielleicht, hoffe ich wenigstens, hätte ich ziemlich bald gecheckt, wie mies es ist, Freunde, Nachbarn und Kollegen zu bespitzeln, und hätte dann gar nichts Belastendes geschrieben. Aber das wäre gemäß der Gauck-Behörde ja schon zu spät gewesen, die Unterschrift hätte ich geleistet, und dafür sollte mir nie vergeben werden. Und nachdem ich mir das so vorgestellt habe, und Spiegel TV wieder einmal jemand an den Pranger gestellt hatte, da konnte ich die Person nicht mehr hassen, auch wenn der Spiegel alles daran setzte, dass ich es tat.

Und weil ich den Hass nicht mehr aufbringen konnte, da dachte ich, vielleicht sollte ich mich mit den Verhassten, den am Boden liegenden und Getretenen solidarisieren, und da bin ich also in die PDS eingetreten (heute „die Linke“). Und die PDS-Leute hatten einen viel freundlicheren Umgang miteinander, und ihre Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit und der Gleichstellung von Ost-Deutschland mit West-Deutschland konnte ich ja auch unterschreiben. Sarah Wagenknecht gehörte zu der Zeit zum ganz linken Flügel der Partei, und damals war sie mir viel zu radikal. Heute sind Sarah und ihr Mann Oskar Lafontaine die Einzigen bei den Linken, mit denen ich noch irgendwelche Gemeinsamkeiten fühle. Leider wurden die beiden längst von Leuten an den Rand gedrängt, die in etwa dieselben Themen beackern wie die Grünen und inzwischen auch dieselben „freundlichen“ Umgangsformen pflegen.

1999 sind meine Familie und ich wieder nach Island gegangen, und dort habe ich am 11. September 2001 die Anschläge und den Einsturz der des World Trade Centers live im Fernsehen mitbekommen. Das hat mich unglaublich schockiert, vor allem da mein Mann ganz genau an diesem Tag zum ersten Mal im Leben nach Amerika fliegen wollte. Für Stunden saß ich wie gelähmt vor dem Fernseher und dachte der dritte Weltkrieg sei ausgebrochen. Und als es einen Monat später hieß, es würde nur ein Afghanistan-Krieg werden, da war ich zu meiner großen Schande einfach nur erleichtert.

Aber als dann ein Jahr später zum Krieg gegen den Irak geblasen wurde, da fing ich wieder an zu denken. Und ausgerechnet die Spiegel-Serie über den Pax Americana, einschließlich dem Teil über die Northwood-Files gab mir den Anstoß zu meinen ersten Zweifeln an dem offiziellen Narrativ:

Kurz vor der Ermordung von John F. Kennedy hatten die obersten Militärs der USA Pläne entwickelt, eigene Schiffe, Flugzeuge oder sogar zivile Gebäude in Florida anzugreifen, und diese Angriffe Fidel Castro und Kuba anzulasten. Kennedy hatte diese Pläne zurückgewiesen. Aber, fragte der Spiegel damals, was wäre wenn ein nicht so moralischer Präsident damals die Entscheidungsbefugnis gehabt hätte?

Und nachdem ich einmal angefangen hatte 9/11 zu hinterfragen, begann ich auch andere kritische Artikel und Webseiten und auch Bücher online zu lesen, unter anderem Informationsmaterial über Israel und Palästina. Ich diskutierte dann mit einigen Leuten in ein paar Chatrooms über das, was ich herausgefunden hatte. Die sagten mir: „Du hast ja keine Ahnung, bist nie dagewesen, weißt nicht, was dort wirklich los ist.“

Also beschloss ich im Jahr 2007, mir die Situation selbst anzuschauen. Ich nahm einen erweiterten Jahresurlaub und bin dann für etwa 7 Wochen in Palästina gewesen und habe dort bei einer palästinensischen Menschenrechtsorganisation als Freiwillige mitgearbeitet.

Und so sah ich schließlich mit eigenen Augen, wieviel Unrecht den Palästinensern täglich zugefügt wurde, die Angriffe der israelischen Siedler, die Soldaten, die ständig palästinensische Häuser stürmten, die Bewohner misshandelten und wenn einer sich auch nur im mindesten wehrte, einen Teil der Bewohner einfach erschossen , die Straßensperren, an denen die Menschen, einschließlich kleiner Kinder, schikaniert und gedemütigt wurden. Ich sah die endlosen bürokratischen Schikanen, die Besetzung von palästinensischen Häusern durch israelische Siedler und die Vertreibung der Besitzer der Häuser. Ich sah die Übernahme von Agrarflächen und wie die israelischen Siedler die Olivenbäume der Palästinenser verbrannten, die über viele Jahrzehnte gewachsen waren. Ich sah die unbewaffneten Demonstrationen von Palästinensern, bei denen von den israelischen Soldaten große Mengen von Tränengas auf die Leute abgeschossen wurden, bei denen die Soldaten außerdem regelmäßig Leute erschossen oder zumindest schwer verletzten. Einem Mann, der bei so einer Demonstration direkt neben mir stand, wurde in die Genitalien geschossen und das war schrecklich. (Tränengas ist übrigens nicht dasselbe wie Pfefferspray. Es ist ein Nervengift, bei dem du für eine Weile nicht atmen kannst und glaubst zu ersticken. Drei Ladungen davon habe ich abbekommen, und das war kein Spaß, sage ich euch.)

Als ich aus Palästina zurückkam, war ich erst Mal für eine ganze Weile so traumatisiert, dass ich mich auf Arbeit in die Nachtschicht versetzen lassen musste, weil ich Schwierigkeiten hatten, mit Leuten zu sprechen. Nachts war es einfacher und ruhiger.

Für mich ist es also aus eigener Erfahrung jetzt ganz klar, dass Israels Politik gegenüber den Palästinensern verbrecherisch ist und nichts anderes. Aber ich habe dort in Palästina auch Juden getroffen, einschließlich israelischer Juden, die sich voll und ganz auf die Seite der Palästinenser gestellt haben. Unter ihnen waren ehemalige Soldaten, die die Verbrechen der Besatzungsarmee dokumentiert und aufgedeckt haben. Unverständlich ist es mir, dass sich Deutschland immer noch so voll und ganz hinter den Staat Israel stellt, gleichgültig wie offensichtlich die brutalen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen sind. In Island gab es immerhin einen guten Teil der Politiker, die es immer wieder wagten, diese Verbrechen anzuprangern.

Als dann im Jahr 2011 erst Libyen von NATO-Bomben zerstört und dessen Präsident ermordet worden war, und gleich danach in Syrien ein Bürgerkrieg inszeniert und von NATO-Seite unterstützt wurde, da habe ich auch erkannt, dass wieder einmal unsere „Qualitätsmedien“, die isländischen und die deutschen, uns mit Kriegspropaganda einseiften. Also beschloss ich 2014 noch einmal in den Nahen Osten zu gehen, um mir die Sache selbst anzusehen. Ich habe dann im Libanon 6 Wochen in der katholischen Flüchtlingshilfe gearbeitet und war zwischen drin eine Woche in Syrien bei Verwandten, von einer syrischen Freundin, die ich aus Island kannte. Ich habe im Libanon und in Syrien Menschen getroffen, die gegen und andere Menschen, die für die syrische Regierung waren. Natürlich hatte das auch einiges damit zu tun, welche Erfahrungen die jeweiligen Leute zuvor gemacht hatten. Aber ich entdeckte auch, dass die Medien oft sogar einen weit höheren Einfluss auf die Einstellungen der Menschen hatten als ihre persönliche Erfahrung.

Ich traf beispielsweise einen 15-jährigen Jungen in Syrien, dessen Vater zwar ein ziviler Arzt gewesen war, er wurde aber manchmal zu Noteinsätzen auf die Militärbasis gerufen. Und so war es eindeutig eine Rakete der Rebellen, von der er beschossen und getötet worden war, als er unterwegs zu einem Einsatz auf der Straße zu einer Militärbasis gewesen war. Nachdem mehrere syrische Ärzte auf diese Weise ermordet worden waren, verkündeten die Rebellen daraufhin in ihren von Saudi-Arabien finanzierten Fernsehsendern aus dem Libanon und in ihren online Medien, dass die syrischen Regierung selbst es auf Ärzte abgesehen hätte und sie alle töten wolle. Der verzweifelte, traurige Junge, der sich diese Propaganda ansah, glaubte diesen Behauptungen, zumindest eine Zeit lang. Natürlich wäre es völlig absurd für irgendeine Regierung die eigenen Ärzte mitten im Krieg zu ermorden. Aber wer lange genug Propaganda-Sender hört oder anschaut, dem kann man auch die absolut verrücktesten Dinge weismachen, wie z.B., dass ein Präsident, dessen Armee es fast geschafft hat, ein Gebiet vollständig zurück zu erobern, trotzdem noch mal schnell chemische Waffen auf dieses Gebiet herabregnen lässt.

Meine politische Einstellung:

Syrische Kinder sind beileibe nicht die Einzigen, die sich von Propaganda so beeinflussen lassen, dass Logik und sogar physische Beweise nicht mehr zählen.

Je mehr ich mich mit Medienberichterstattung zu „kontroversen“ Themen befasst habe, um so mehr habe ich erkannt, dass wir in dem leben, was ich man vielleicht eine Propagandokratie nennen kann. Die sogenannten Qualitätsmedien selektieren für uns, was wir wissen sollten und was nicht und leiten so das erlaubte Meinungsspektrum in ziemlich enge Bahnen. Die politische Landschaft war bis vor kurzem eine Art gelenkte Demokratie. Seit dem ersten Corona-Lockdown ist sie nicht einmal mehr das. Für mich sieht es danach aus, als ob wir in großen Schritten auf einen neuen Faschismus zusteuern, während gleichzeitig der Öffentlichkeit durch die Leitmedien erzählt, dass es diejenigen sind, die sich gegen die Corona-Maßnahmen stellen, die die Faschisten, ja die neuen Nazis sind, weil sie ja angeblich rücksichtslos die alten Menschen und die Vorerkrankten sterben lassen wollen.

Es ist frustrierend wie viele Menschen hier im Land auf diesen Trick hereinfallen. Aber diejenigen, die uns mit der neuen Propaganda bearbeiten, haben Jahrzehnte Erfahrung und ihre Methoden immer mehr verfeinert.

Meine politische Einstellung:

Syrische Kinder sind beileibe nicht die Einzigen, die sich von Propaganda so stark beeinflussen lassen, dass Logik und sogar physische Beweise nicht mehr zählen.

Je mehr ich mich mit Medienberichterstattung zu „kontroversen“ Themen befasst habe, um so mehr habe ich erkannt, dass wir in dem leben, was man vielleicht eine Propagandokratie nennen könnte. Die sogenannten Qualitätsmedien selektieren für uns, was wir wissen sollten und was nicht, und leiten so das erlaubte Meinungsspektrum in ziemlich enge Bahnen.

Die politische Landschaft war bis vor kurzem eine Art gelenkte Demokratie. Seit dem ersten Corona-Lockdown ist sie nicht einmal mehr das. Für mich sieht es danach aus, als ob wir in großen Schritten auf einen neuen Faschismus zusteuern, während gleichzeitig der Öffentlichkeit durch die Leitmedien erzählt, dass es diejenigen sind, die sich gegen die Corona-Maßnahmen stellen, die die Faschisten, ja die neuen Nazis sind, weil sie ja angeblich rücksichtslos die alten Menschen und die Vorerkrankten sterben lassen wollen.

Es ist auch für mich oft immer noch frustrierend, wie viele Menschen hier im Land auf diesen Trick hereinfallen. Aber diejenigen, die uns mit der neuen Propaganda bearbeiten, haben viele Jahrzehnte Erfahrung und ihre Methoden mit allen möglichen psychologischen Tricks immer mehr verfeinert. Wie sehr es mich auch gefühlsmäßig verletzt zu beobachten, wie so viele Menschen blind auf den Abgrund zu taumeln, während sie uns anderen beschimpfen und verachten, so weiß ich doch, dass sie für ihre Gutgläubigkeit nichts können.

Wir Menschen müssen vertrauen. Wir sind genetisch dafür veranlagt einander zu vertrauen. Ohne Vertrauen kann es keine Gemeinschaft, keine Gesellschaft geben. Die Leitmedien haben den Menschen ein großes Vertrauen in ein objektiv falsches Weltbild einsuggeriert, und nur nach und nach können wir Menschen uns aus dieser Suggestion lösen. Bevor wir das Vertrauen in unser Weltbild verlieren, müssen wir aber noch durch den Schmerz der kognitiven Dissonanz hindurch. Und wir, die wir es geschafft haben, müssen Geduld mit unseren Mitmenschen haben, und darauf vertrauen, dass das Verstehen auch bei ihnen langsam einsetzt. Und unter anderem um diese kognitive Dissonanz, und wie sie langsam aufgelöst wird, geht es dann in meinem Roman.

Mein Buch

Aus all den Erfahrungen meines Lebens habe ich also angefangen, einen Zeitreise-Roman zu schreiben, den ich dann 2015 auf englisch herausgebracht und 2019 auf deutsch übersetzt habe. (Wobei ich im letzten Jahr noch ein paar aktuelle Veränderungen eingefügt habe).

Dieses Buch kann hier völlig kostenlos heruntergeladen werden
und zwar in mehreren unterschiedlichen Formaten:
als epub-Datei, dafür  braucht man eine E-Book Lese-App
als pdf-Datei, die man mit einer pdf-APP lesen kann,
und schließlich als mobi-Datei, die man mit einer Kindle-App lesen kann.

Inhalt:
Jonathan Galt, der Sohn des informellen Herrschers von Nephilim City, kehrt mit einigen Gefährten in seine Heimatstadt zurück, um sie davor zu bewahren durch eine thermo-nukleare Bombe  ausgelöscht zu werden.

David Ragnarsson ist ein entmutigter New Yorker Journalist, der  seinen Job verloren hat und dessen Lebensgefährtin ihn verlassen und deren gemeinsamen Sohn mitgenommen hat. Eigentlich  aber, hat er eine Sinnkrise, denn vor allem hat er das Vertrauen in sein eigenes Weltbild und seinen Berufsstand verloren. 

Hope Morgan ist ein 13jähriger Teenager aus einer Zeit, die über 200 Jahre von Davids Zeit aus in der Zukunft liegt. Sie ist gekommen, um David, ihren Vorfahren, daran zu hindern vor die U-Bahn zu springen. Ansonsten hat sie mit Davids Zeit nicht viel am Hut. Sie nennt dieses Zeitalter verächtlich ‚die Dunklen Zeiten‘, weil dort Krieg und Gewalt an der Tagesordnung sind. David und Hope können die Welt des anderen durch die Augen und die Erinnerungen des anderen sehen, und anfangs sind sie nicht sehr begeistert von dem, was sie sehen.

Und doch schaffen sie es schließlich von einander zu lernen und einander zu verstehen.

Und dann ist da noch Jonathan. Er ist ein Teil derselben Zukunft, in der Hope lebt. Aber die Weltprovinz, aus der er kommt, ist unserer Welt nur allzu ähnlich, und nicht im guten Sinn. Sie bedroht den Frieden,  an dem die Menschen jahrhundertelang gearbeitet haben, und letztendlich das Leben und das Wohlergehen der gesamten Menschheit. 

Wie werden die Menschen der Zukunft mit so einer Bedrohung umgehen? Verfallen sie in alte Verhaltensmuster? Oder haben sie aus der Vergangenheit gelernt? 

Meine Absichten:

Diese Geschichte soll die Leser zum Nachdenken animieren. Es geht hier  nicht nur um irgendeine Kritik an der heutigen politischen Lage, sondern darum, sich konkret vorzustellen, wie es einmal anders sein könnte. Die Leser sollen sich fragen, wie sie sich selbst eine lebenswerte Zukunft für künftige Generationen vorstellen würden, und wie so eine Gemeinde auszusehen hätte, in der ihre Nachkommen einmal leben sollten. 

Persönlich glaube ich, dass es vor allem um die Machtfrage geht.. und um Machtbegrenzung.

Wo immer sich Macht in zu wenigen Händen konzentriert, wird diese gegen die Mehrheit der Menschen missbraucht werden. Das führt zu Ausbeutung, Gewalt und Krieg.
Dezentralisierung von Macht bringt nicht unbedingt eine perfekt utopische Gesellschaft hervor, und das soll diese Zeitreise-Geschichte eben auch zeigen, sie verhindert aber zumindest, dass einzelne Psychopathen zu viel Schaden anrichten können.
Hope’s Dorf stellt somit nicht einen Prototyp für die ganze zukünftige Welt dar, sondern einfach nur eine kleine direkt-demokratische Gemeinde unter Millionen anderen solcher Gemeinden, die wie jede einzelne von ihnen autonom ist, aber jede auch irgendwie anders als jede andere.

Die Themen, die in diesem Roman angesschnitten werden, sind zum Beispiel: 

Friedens- im Gegensatz zu Kriegspolitik,

direkte Demokratie im Gegensatz zu repräsentativer Demokratie,

ein demokratisches im Gegensatz zu einem Schuldgeldsystem,

ein egalitäres im Gegensatz zu einem elitären Menschenbild,

religiöse Toleranz im Gegensatz zu religiösem Dogmatismus,

Menschenwürde im Gegensatz zu ungezügeltem Liberalismus,

die Achtung vor dem Menschen im Gegensatz zur Eugenik und zum Transhumanismus,

und dazu noch zwei verschiedene Klimawandelängste und die daraus resultierenden Klimaschutzmaßnahmen

Es geht aber auch um das typisch Menschliche, nämlich immer und zu allen Zeiten Fehler zu machen, kleine Fehler oder riesengroße, katastrophale Fehler. Es geht darum, dass das größte, gefährlichste und zerstörerischte Damoklesschwert nicht als Bedrohung von den anderen Menschen über uns hängt, sondern eben in uns selbst, im eigenen Herzen verborgen ist. Und mit diesem Schwert wird jeder Mensch und die Menschheitsfamilie an sich so lange zu kämpfen haben, wie wir als Menschen auf der Erde existieren.